Rückblick – Regionalkonferenz 2025 Gemeinsam Impulse aus MV für Luft- und Raumfahrt – Perspektiven eröffnen & gestalten

Zukunft entsteht durch Zusammenarbeit – dieses Motto war auf der Regionalkonferenz 2025 in Wismar nicht nur ein Leitgedanke, sondern wurde auf allen Ebenen spürbar. Forscher:innen, Unternehmensvertreter:innen, Gründer:innen, Studierende und Entscheidungstragende aus der Politik kamen zusammen, um sich über aktuelle technologische Entwicklungen, konkrete Innovationsprojekte und gemeinsame Perspektiven in der Luft- und Raumfahrtbranche in Mecklenburg-Vorpommern auszutauschen. Die Veranstaltung bot nicht nur spannende Vorträge und Panels, sondern ermöglichte durch interaktive Technologiedemonstrationen und gezielte Netzwerkformate einen besonders praxisnahen Zugang zu Zukunftsthemen.


Begrüßung und Eröffnung

Der offizielle Start der Konferenz erfolgte durch Prof. Dr. Wiegand-Hoffmeister, Rektor der Hochschule Wismar. In seiner Ansprache hob er die Bedeutung universitärer Forschung für die Innovationsentwicklung in der Region hervor. Daran anschließend übermittelte Eva-Maria Flick vom Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit MV ein Grußwort der Landesregierung. Sie betonte den hohen Stellenwert von Technologie- und Fachkräfteförderung für die Zukunftsfähigkeit Mecklenburg-Vorpommerns und lobte die Hochschule Wismar als Leuchtturm für angewandte Wissenschaften.





Ein Jahr ESA BIC MV: Status, Wirkung und Perspektiven

Im ersten Podium unter dem Titel „Ein Jahr ESA BIC in MV – Rückblick & Ausblick“ reflektierten Dr. Dorothee Wetzig (IHK zu Schwerin), Holger Oelze (ZARM Technik AG / AVIASPACE Bremen) und Dominik Paa (ESA BIC Koordinator für Norddeutschland) die Rolle des ESA Business Incubation Centre. Die Diskussion unter Moderation von Doreen Heydenbluth-Peters zeigte eindrucksvoll, wie das Programm Start-ups im Bereich Raumfahrttechnologie gezielt unterstützt, vernetzt und beschleunigt. Besonders hervorgehoben wurden konkrete Gründungsbeispiele aus der Region sowie die langfristige strategische Bedeutung des ESA BIC MV für die wirtschaftliche Entwicklung.





Panel 1: Technologischer Fortschritt aus Forschung und Praxis

Das erste Fachpanel lieferte faszinierende Einblicke in aktuelle Innovationsprojekte:


FERCHAU GmbH präsentierte mit der „LiquiDrone“ eine auf flüssigem Wasserstoff basierende Drohne, die mit einer beeindruckenden Flugzeit von zehn Stunden neue Einsatzmöglichkeiten in Zivilluftfahrt und Infrastrukturüberwachung erschließt.



Orbit Recycling stellte seine Forschung zur Wiederverwertung von Weltraumschrott für den Aufbau von Infrastruktur auf dem Mond vor und gab Einblick in die eigene Regolith-Testanlage in Rostock-Laage.



Prof. Dr. Schimmelpfennig von der Hochschule Wismar führte in die Arbeit des ProTecWAVE Forschungszentrums ein, das sich auf Hightech-Verfahren zur Präzisionsbearbeitung spezialisiert hat.



NEW AIM3D demonstrierte anhand industrieller Anwendungsbeispiele, wie granulatbasierter 3D-Druck die Herstellungskosten von Raumfahrtkomponenten drastisch senken kann.



Mittagspause mit Networking, Ausstellungen und VR-Erlebnis

Die Mittagspause war mehr als nur ein kulinarisches Intermezzo. Sie wurde zur aktiven Austauschplattform: Forschende diskutierten mit Start-ups, Gründer:innen vernetzten sich mit potenziellen Partnern und Studierende kamen mit künftigen Arbeitgebern ins Gespräch. Besonders aufmerksamkeitsstark war das omnidirektionale Laufband von Xelerate VR, das nicht nur ausgestellt, sondern auch direkt ausprobiert werden konnte. Das immersive Erlebnis faszinierte und wurde zum Gesprächsthema unter Technikaffinen.





Panel 2: Start-up-Präsentationen aus dem ESA BIC MV

Im zweiten Fachblock standen junge Unternehmen und ihre Innovationen im Mittelpunkt:


elementarhy GmbH arbeitet an einer revolutionären Wasserstofftechnologie mit speziellen MEAs (Membran-Elektroden-Einheiten), die besonders leicht, langlebig und ressourcenschonend sind. Erste Tests erfolgten sogar unter Mikrogravitation.



JDS GmbH stellte ihre hochresiliente GNSS-Messstation vor, die gegen Spoofing und Jamming immunisiert ist und z. B. in Häfen und kritischer Infrastruktur Anwendung finden kann.



Xelerate VR überzeugte nicht nur mit einem Pitch, sondern ermöglichte gleich vor Ort ein aktives Erlebnis ihrer Trainingsplattform auf Basis eines omnidirektionalen Laufbands.



PurgeFlow präsentierte ein automatisiertes Formiergassystem, das besonders bei der Verarbeitung von Titan und Aluminium perfekte Schweißnähte ermöglicht – essenziell für den Einsatz in Luft- und Raumfahrt.



Coher Sense UG beeindruckte mit kompakten optischen Sensoren zur Laserüberwachung in Quantencomputern, die hochpräzise und skalierbar sind.



Xelerate VR live erleben: Technik, die bewegt

Ein absolutes Highlight des Tages war die Technologie von Xelerate VR. Das VR-Laufband ermöglichte eine intuitive Bewegungserfassung in virtuellen Räumen und war sowohl für Gaming als auch für sicherheitskritische Trainingsszenarien (z. B. Feuerwehr, Polizei, Astronauten) von Interesse. Besucher:innen konnten sich vor Ort direkt davon überzeugen, wie immersiv und realitätsnah sich künftige Simulationen gestalten lassen. Diese Technologie wurde nicht nur als Erlebnis, sondern auch als wertvolle Zukunftsanwendung diskutiert.




Abschlusspodium: Reflexion und strategischer Ausblick

Im letzten Programmpunkt reflektierten Sher, Wetzig, Paa und Oelze die Ergebnisse der Konferenz. Moderiert von Doreen Heydenbluth-Peters wurden konkrete Vorschläge zur weiteren Vernetzung forschungsaffiner KMU diskutiert. Themen wie Zugang zu Fördermitteln, Standortvernetzung und Nachwuchsförderung spielten dabei eine zentrale Rolle. Es wurde deutlich: Der Innovationsstandort MV ist auf einem guten Weg, braucht aber kontinuierliche Unterstützung und gezielte Plattformen wie diese Konferenz.





Fazit: Innovationskultur live erleben und mitgestalten

Die Regionalkonferenz 2025 zeigte eindrucksvoll, welches Potenzial in der Region schlummert. Studierende erhielten nicht nur Einblicke in aktuelle Projekte, sondern konnten direkt Kontakte zu Industrie, Forschung und Gründungsszene knüpfen. Technologien wurden nicht abstrakt vorgestellt, sondern praktisch demonstriert und kritisch diskutiert. Die Kombination aus Input, Austausch und Erlebnischarakter machte die Konferenz zu einem wertvollen Format für alle, die an der Zukunft von Technologie und Gesellschaft aktiv mitwirken wollen.




weitere Artikel