1. KI-Sprechtag im Innovationszentrum – Datenqualität als Schlüssel für den Erfolg

Am 10. Oktober fand im InnovationPort der erste KI-Sprechtag statt. Die Veranstaltung bot einen offenen Rahmen, um Unternehmen, Start-ups und Interessierte in den Austausch über Künstliche Intelligenz (KI) zu bringen. Besonders im Fokus stand dabei die zentrale Bedeutung der Datenqualität für den erfolgreichen Einsatz von KI. Auch praktische Beispiele zeigten, wie KI in Unternehmen verschiedenster Größen bereits heute produktiv eingesetzt wird.

Wir danken unseren Referenten des Tages:

Prof. Dr. Tobias Brendel https://www.linkedin.com/in/tobias-brendel/

Holger Blüthmann https://www.linkedin.com/in/holgerbluethmann/

Jens Kuhlenkampff https://www.linkedin.com/in/jens-kulenkampff-146aa51b0/

Torsten Goertz, der Goertz Möbelmanufaktur Wismar https://moebelgoertz.de/



KI – Eine Reise von der Theorie zur Praxis

Der Auftakt wurde von Prof. Dr. Tobias Brendel, Fakultät Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Wismar, gestaltet. In seinem Vortrag ging es um den aktuellen Stand und die Einsatzgebiete von Large Language Models (LLMs), wie ChatGPT und anderen KI-Anwendungen, und deren Nutzen für verschiedene Branchen. Dabei beleuchtete er sowohl die Chancen als auch die Risiken der Technologie. Besonders spannend war der Einblick in die „Entdeckerphase“ der KI, in der sich die Forschung und Lehre derzeit befindet. Vor allem Studierende seines Fachbereichs seien offen und neugierig, die Potenziale von KI zu erforschen, während andere Studienrichtungen, wie aus dem Publikum hervorging, noch etwas zurückhaltender mit der Technologie umgehen.


Datenqualität: Die Grundlage für erfolgreiche KI-Projekte

Einer der wichtigsten Punkte des Tages war, dass KI nur so gut ist wie die Daten, auf denen sie basiert. Ohne qualitativ hochwertige Daten können KI-Anwendungen keine zuverlässigen Ergebnisse liefern. Schlechte Prozesse können durch KI nicht geheilt werden – sie erfordern zuerst eine solide Grundlage in Form guter Daten.


Praktische Anwendungen zeigen: KI ist für alle
Unternehmensgrößen relevant

Eindrucksvolle Praxisbeispiele machten deutlich, dass KI nicht nur für große Betriebe geeignet ist. Die Goertz Möbelmanufaktur aus Wismar etwa nutzt bereits KI-Tools, um Social Media-Posts effizient zu erstellen und interne Prozesse zu optimieren. Wie KI das Marketing verändert, zeigte zudem Holger Blüthmann, Geschäftsführer der Click Solutions in Wismar. Seine Marketingagentur mit über 60 Mitarbeiter nutzt mittlerweile in rund 50 % der Prozesse Künstliche Intelligenz, was enorme Zeit- und Kosteneinsparungen ermöglicht. Doch Blüthmann stellte klar: KI wird Marketingagenturen nicht überflüssig machen. Auch wenn Anwendungen wie Human Generator, Magnific und HeyGen zur Bild- und Videogenerierung viel Arbeit abnehmen, bleiben die komplexen strategischen Herausforderungen bestehen, die menschliche Kreativität und Expertise erfordern. KI unterstützt und ergänzt – sie ersetzt nicht. Zudem wurden durch Jens Kuhlenkampff viele Praxisbeispiele gezeigt für den konkreten Einsatz von KI-Tools in den Geschäftsprozessen von KMUs. Damit zeigte er weitere Anwendungsgebiete neben Marketing und Produktentwicklung für den Einsatz von LLMs auf.

Trotz allem bleibt klar: KI führt aktuell meist zur Teilautomatisierung von Prozessen – sie ersetzt den Menschen nicht, sondern unterstützt ihn.


KI als Werkzeug, nicht als Ersatz

Der Tag verdeutlichte auch: KI wird den Menschen in komplexen und kreativen Aufgaben nicht ersetzen. Stattdessen hilft sie dabei, Routineaufgaben zu automatisieren und die Effizienz zu steigern, sodass sich Mitarbeiter auf strategische und kreative Arbeiten konzentrieren können. Ein zentrales Learning war, dass Unternehmen für wirklich gute Ergebnisse häufig mehrere KI-Systeme kombinieren, um so unterschiedliche Stärken zu nutzen.


Experimentieren, lernen und Vertrauen aufbauen

Der KI-Sprechtag war ein erster Versuch, ein offenes Format zu etablieren, in dem Unternehmen untereinander ins Gespräch kommen, um Empfehlungen und Erfahrungen auszutauschen. Ein klarer Tenor: Ausprobieren und üben stehen im Mittelpunkt, um Vertrauen und Sicherheit im Umgang mit KI zu gewinnen. Die Möglichkeit, verschiedene KI-Tools zu testen, schafft die notwendige Praxiserfahrung, um das volle Potenzial auszuschöpfen.

Für alle Interessierten: Die Vorträge können im Nachgang auf unserer Website eingesehen werden. Wir laden alle ein, beim nächsten Sprechtag wieder dabei zu sein – denn das Feedback war durchweg positiv und die Bereitschaft, weiterzulernen, ist groß.


Weiterführende Lektüre
         

Wer tiefer in die Thematik der KI und der Bedeutung von Datenqualität einsteigen möchte, dem empfehlen wir den Leitfaden des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi): „Künstliche Intelligenz – Potenziale für Unternehmen nutzen“. Der Leitfaden gibt praktische Hinweise, wie Unternehmen den Einsatz von KI erfolgreich gestalten können.


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