Von Begegnung zur Gemeinschaft – Wie wir eine gemeinsame Arbeitskultur gestalten

https://www.xn--alte-molkerei-kltz-16b.de/

Es gibt diese Momente, in denen etwas entsteht, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Genau das erleben wir in der Alten Molkerei in Klütz, einem Ort im Wandel, an dem sich engagierte Menschen treffen, um eine gemeinsame Vision zu formen. Beim zweiten Treffen der Kernarbeitsgruppe ging es um mehr als nur Struktur – es ging um Werte, Verbindlichkeit und die Frage: Wie schafft man eine stabile Basis für ein ehrenamtliches Team, das sich auf Zeit bildet?

Ein Team aus Freiwilligen – mit einer gemeinsamen Vision

Ehrenamtliches Engagement ist die treibende Kraft vieler innovativer Projekte. Doch genau hier stellt sich die Herausforderung: Wie hält man den Enthusiasmus aufrecht? Wie verhindert man, dass der Anfangselan im Strudel des Alltags verblasst? Die TeilnehmerInnen dieses Workshops wollten nicht nur mitwirken – sie wollten sich als Kernteam finden und eine Kultur der Zusammenarbeit entwickeln.

Basierend auf einem gemeinsamen Voting wurden Werte wie Begegnung, Vielfalt, Demokratie, Nachhaltigkeit und Kreativwirtschaft als Leitlinien festgelegt​. Diese Werte sollen nicht nur auf dem Papier stehen, sondern aktiv in die Arbeit und Entscheidungsprozesse einfließen.

Struktur schaffen, ohne zu erstarren

Ein Projekt dieser Art braucht klare Strukturen, aber auch genug Flexibilität, um sich organisch weiterzuentwickeln. Deshalb haben sich verschiedene Arbeitsgruppen formiert:

  • Kommunikation & PR: Sichtbarkeit schaffen, Content pflegen, Medienarbeit​.
  • Koordination: Prozesse strukturieren, Meilensteine setzen, Vernetzung​.
  • Rechtsform & Finanzen: Betreibermodelle prüfen, Finanzierungsmöglichkeiten erschließen​.
  • Nutzungskonzept: Die Vision in konkrete Nutzungsideen übersetzen​.
  • Bau & Geschichte: Nutzungsrechte klären, bauliche Maßnahmen begleiten​.

Jede Gruppe hat nicht nur eine Aufgabe, sondern trägt mit ihrer Arbeit dazu bei, dass das Projekt als Ganzes wachsen kann.

Wie bleiben wir dran? – Verbindlichkeit im Ehrenamt

Eine große Frage, die sich durch den Workshop zog, war: Wie schaffen wir eine Kultur, in der Menschen sich freiwillig und aus freien Stücken engagieren, ohne dass die Energie nach wenigen Monaten verpufft?

Dazu wurden zwei entscheidende Elemente herausgearbeitet:

  1. Klare Kommunikationswege: Wer macht was, wo gibt es Anlaufstellen, wie gehen wir mit Konflikten um? Die Teammitglieder haben sich mit dem DISG-Modell auseinandergesetzt, das unterschiedliche Arbeits- und Kommunikationstypen beschreibt – von den kreativen Treibern bis zu den strukturierten Planern​. So kann sich jeder mit seinen Stärken einbringen.
  2. Phasen der Teamentwicklung verstehen: Nach dem Tuckman-Modell durchläuft jedes Team bestimmte Entwicklungsstufen – von der ersten Euphorie (Forming) über die Auseinandersetzungen (Storming) bis zur echten Zusammenarbeit (Performing)​. Wer sich dieser Dynamiken bewusst ist, kann bewusst mit ihnen arbeiten.

Eine Vision mit solidargemeinschaftlichem Potenzial

Dieses Projekt ist mehr als eine Sanierung oder ein neues Kulturzentrum – es ist ein Experiment, das zeigt, wie viel Bereitschaft in unserer Gesellschaft steckt, wenn Menschen sich für eine gemeinsame Sache engagieren. Die Alte Molkerei könnte zu einem Kraftort werden, der nicht nur kulturwirtschaftlich und sozial, sondern auch wirtschaftlich und demokratisch neue Impulse setzt.

Wie genau das gelingt? Wir sind auf dem Weg, es herauszufinden. Und das Beste daran: Alle sind mit vollem Herzen dabei.

🎥 Zum Vertiefen: Der sehenswerte TV-Beitrag über das Projekt!
➡️ Hier geht’s zum Video

weitere Artikel